Dieses Wochenende wurde ich auf eine emotionale Achterbahnfahrt geschickt,die mich zwischen Vorfreude, Sorge und dem Wunsch,das Leben zu feiern,hin-und hergerissen hat.Geplant war ein Konzertabend mit fünf Freundinnen und ein Besuch bei einer anderen lieben Freundin.

Doch das Leben hatte andere Pläne. 

Drei der Mädels mussten aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen und dann erreichte mich eine Nachricht,die mein Herz erschütterte:

Meine andere Freundin,die ich am Samstag besuchen wollte,hatte einen schweren Motorradunfall erlitten.

Sie verlor ihre Milz.Ein Wochenende das ursprünglich der Freude gewidmet war,wurde zu einer Lektion über Empathie,Mitgefühl und die Frage,ob es in solchen Momenten erlaubt ist,das Leben zu feiern.

Der dezimierte Mädels-Abend

Ich fuhr, wie geplant,am Donnerstag zu meiner Herzensfreundin Babsi.Der Freitagabend sollte ein Spektakel voller Musik und Lachen sein.Seit Februar hatten wir Konzertkarten und freuten uns auf eine unvergessliche Zeit.

Wir frühstückten am Freitagmorgen genüsslich,als uns innerhalb von nur 15 Minuten drei Nachrichten erreichten,in denen die anderen Mädels aus gesundheitlichen Gründen absagen mussten.

Die Magie des Vollmonds schien in der Luft zu liegen,aber nicht auf die beste Art und Weise.Statt eines ausschweifenden Mädels-Abends saßen wir plötzlich zu zweit da und die Vorfreude wurde von einem Schatten der Enttäuschung überdeckt.

Ein Schock im Krankenhaus

Am Tag darauf plante ich, meine andere Freundin zu besuchen. Wir hatten uns auch schon lange nicht mehr gesehen und ich freute mich auf unsere gemeinsame Zeit.Doch dann erreichte mich,nach den Absagen der anderen,eine Sprachnachricht,die alles veränderte:

Sie hatte einen schweren Motorradunfall erlitten und musste sich einer Notoperation unterziehen.Die Nachricht traf mich wie ein Blitzschlag.Als ich sie im Krankenhaus sah, fühlte ich mich hilflos und traurig.Sie war so verletzlich, und ich konnte nicht anders,als mir Gedanken über die Fragilität des Lebens zu machen.

Zwischen Empathie und Feierlaune

Am Abend des Konzerts stand ich vor einer schwierigen Entscheidung.

Sollte ich feiern,tanzen und singen,obwohl wichtige Menschen in meinem Leben gerade schwere Zeiten durchmachten?

Ich fühlte mich hin-und hergerissen zwischen meinem Vorhaben in Freude zu feiern und meinem Bedürfnis,für sie da zu sein.

Doch dann wurde mir klar,dass das Leben selbst aus solchen Momenten der Ambivalenz besteht.

Wir dürfen uns selbst erlauben,Freude zu empfinden,auch wenn es Menschen in unserer Umgebung nicht gut geht.

Es ist Inspiration für andere für sie da zu sein und gleichzeitig das Leben zu zelebrieren.

Die Melodie des Lebens

Dieses Wochenende hat mir gezeigt, dass das Leben oft unerwartete Wendungen nimmt.

Es kann uns vor Herausforderungen stellen,die wir nie erwartet hätten und uns in emotionale Konflikte stürzen.

Doch es hat mich auch daran erinnert,dass wir die Melodie des Lebens in all ihren Facetten spielen dürfen.

Wir können für unsere Freunde da sein,wenn sie uns brauchen und gleichzeitig die Momente der Freude und des Feierns in vollen Zügen genießen.

Das Leben ist komplex, aber genau in dieser Komplexität liegt seine Schönheit.Und so tanzen wir weiter zu seiner Melodie,egal,in welche Richtung sie uns führt...

Tina